Der Bagger ist vom Tieflader gerollt und nimmt am kommenden Montag, 25. November 2024 seine Arbeit im Stiftungsland – auf einer Weide der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein bei Henstedt-Ulzburg in der Alsterniederung – auf.
Zwischen Baumreihen auf der einen und einem Graben auf den anderen Seiten wurde die etwa zwei Hektar große Weide bisher von Pferden beweidet. Jetzt verwandelt Maßnahmen-Managerin Kerstin Haldan von der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein, eine 100%ige Tochter der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, die Fläche in eine wild-bunte Wohn-Gemeinschaft für Knoblauchkröte, Moorfrosch, einen Blühstreifen voller heimischer Wildpflanzen und Insekten, wie seltene Libellen. Wenn alle Kleintiere eingezogen und die Fläche umzäunt ist, sollen auch die Pferde zurückkommen.
In einem ersten Schritt werden jetzt unterirdische Entwässerungssysteme wie Drainagen gekappt und in den Graben im Norden Erdstaue eingebaut, um das Wasser beispielsweise nach ergiebigen Regenfällen in der Fläche zu halten.
Dann wird ein Teich gebaggert, der sich perfekt als Lebensraum für die bedrohte Knoblauchkröte und den Moorfrosch eignen. „Wir erweitern hier die Teich-Infrastruktur für Amphibien und hoffen, dass das neue Gewässer so attraktiv ist, dass die Knoblauchkröte und der Moorfrosch von den Nachbarweiden auch hierher einwandern“, hofft Maßnahmen-Managerin Kerstin Haldan. Auch hat sie dabei die besonderen Bedürfnisse der empfindlichen Knoblauchkröte bedacht und am Ufer des Teichs eine grabfähige Sicheldüne eingeplant. Darin kann die Kröte im Tarn-Look sich einbuddeln, um sich vor Austrocknung oder Feinden zu schützen.
Die Maßnahmen dienen dem Ausbau der „grünen Infrastruktur“. Sie tragen einen Teil dazu bei, Arten wie die Knoblauchkröte und den Moorfrosch, für die Schleswig-Holstein eine besondere Erhaltungs-Verantwortung hat, zu erhalten und ihre schwindenden Lebensräume zu sichern. Sie dauern voraussichtlich fünf Tage, also bis Freitag, 29. November 2024.