Ein Bagger und ein Schlepper sind in diesen Tage im Stiftungsland – einer vier Hektar großen Ackerfläche der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein – nahe der Gemeinde Stubben im Kreis Herzogtum Lauenburg unterwegs. Sie verwandeln im Auftrag der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein – eine 100%ige Tochter der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein einen ehemaligen Intensiv-Acker in einen bunten Vielfalts-WG-Wald mit positiven Klimaeffekten und Lebensräumen für verschiedene Vogelarten, Frösche, Molche und zu guter letzt auch für Fledermäuse.
In einem ersten Arbeitsschritt wird die Entwässerung der Ackerfläche gestoppt: der Bagger zerstört in den kommenden drei Tagen die unterirdischen Drainagerohre und schließt einen Graben, der das Wasser aus einer tieferliegenden Senke abführt. Dadurch entsteht inmitten der Fläche ein Teich für Frösche, Kröten und Molche wie beispielsweise den Kammmolch.
Zugleich wird der etwa vier Hektar große Acker dadurch auf die Waldpflanzungen mit ausschließlich heimschen Laubarten wie Eichen und Hainbuchen vorbereitet. Die kleinen Bäume werden voraussichtlich schon im Herbst gepflanzt. Bis die Bäume groß sind ist die wiedervernässte Fläche ein willkommener Lebensraum für Neuntöter, die eine offne Landschaft lieben und später gesellen sich dann eher die für Schleswig-Holstein typischen Waldarten wie Mittelspecht, Eichelhäher, Bampieper und Waldlaubsäger dort an. Mit ein bisschen Glück finden auch Fledermäuse den Wald als neues Zuhause attraktiv.
Mit dem neuen Wald leisten Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein einen wichtigen Beitrag zum Klima- und gleichermaßen zum Artenschutz. Denn: Naturnahe ungenutzte Laubwälder sind effektive Kohlenstoffspeicher und wichtiger Lebensraum für viele stark an Eichen angepasste Tiere.
Die Umbaumaßnahmen werden voraussichtlich schon morgen im Laufe des Nachmittags beendet sein. Ab dem 1. März ruhen dann alle Bagger im Land, weil dann die Brut- und Setzzeit beginnt.