Bei ihrer Mini-Drachen-Mission hatten die beiden Biologen Inken Schmersow und Patrick Pohlmann von GfN (Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung) in Molfsee nur ein Ziel: So viele Zauneidechsen wie möglich einfangen und damit vor dem sicheren Tod retten. Deshalb haben sie sich in unmittelbarer Nähe zu den Bahngleisen in Schleswig auf die Jagd nach den stark europaweit streng geschützten Reptilien gemacht.
In etwa 20 Zauneidechsen sollten gefangen werden, geschafft haben Sie bis heute in mehreren Etappen insgesamt 11. Bis in den Herbst hinein haben sie noch genügend Zeit alle Exemplare und sogar auch noch ihre Nachkommen in Sicherheit zu bringen. Erst dann rollen die Bagger und LKW an, um entlang des Bahndamms Lärmschutzwälle zu errichten.
Zum Glück haben die Vielfaltschützer von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein, allen voran Jan Hellwig, schon vor über einem Jahr angefangen, das neue Zauneidechsen-Zuhause in der Kiesgrube Dannwerk – nur etwa einen Kilometer entfernt von ihrem bisherigen Zuhause – her zu richten. Da wurden sogenannte Eidechsenburgen zum Überwintern angelegt. Dafür werden Holzstapel aufgebaut, die als Versteck dienen. An geeigneten Stellen werden zahlreiche neue, gut besonnte sandige offene Bodenflächen für die Eiablage gegraben. Direkt nach dem Fang an den Bahngleisen, haben die Biologen die anfangs noch etwas scheuen Tierchen ausgesetzt, die jetzt ihre neue Heimat erkunden und sich hoffentlich gut einleben. Abgesichert wurde der Zauneidechsen-Rettungseinsatz von Florian Schlarmann, umweltfachliche Bauüberwachung und SiGeKo (Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator) der EDB (Eisenbahndienstleistungen und Bahntechnik GmbH).